MPU – Was ist das genau?
MPU ist die Kurzform für die “Medizinisch Psychologische Untersuchung”. Sie wird umgangssprachlich auch als „Idiotentest“ bezeichnet.
Die MPU wird von Führerscheinstellen aufgrund gesetzlicher Grundlagen angeordnet. Bei der MPU wird die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr überprüft. Die MPU kann bei allen amtlich anerkannten MPU-Begutachtungsstellen deutschlandweit durchgeführt werden.
Die Höhe der MPU-Kosten ist von der Fragestellung für die MPU abhängig. Die Gebühren sind jedoch in Deutschland nicht einheitlich geregelt.
Die ungefähren Kosten der MPU können wir Ihnen im Rahmen der MPU-Vorbereitung mitteilen.
Im medizinischen Teil der MPU werden Sie zu Ihrer Gesundheitsvorgeschichte befragt und auf verkehrsrechtlich relevante Erkrankungen geprüft. Es findet eine Untersuchung statt, um ihren aktuellen Gesundheitszustand festzustellen.
Was verkehrsrechtlich relevante Erkrankungen sind, ist festgelegt.
Erstens sollen dabei mögliche Erkrankungen herausgefunden werden, die eine Verkehrstauglichkeit anzweifeln. Zweitens (wegen Alkohol- oder Drogenauffälligkeit) wird der aktuelle und frühere Konsum des entsprechenden Mittels untersucht.
Auch bei verkehrs- und/oder strafrechtlichen Fragestellung erfolgt eine Untersuchung durch den Arzt.
Sie werden in aller Regel an einen Computer gesetzt und müssen verschiedene Reaktionstests machen, die Ihre Leistungsfähigkeit bezüglich Reaktion, Konzentration, Orientierungsfähigkeit, Wahrnehmung, Stressverarbeitung und Aufmerksamkeit überprüfen.
Hierbei werden Sie meistens zwischen 3 und 5 verschiedene Testverfahren durchführen. Sollten Sie im Rahmen der MPU die verschiedenen Tests nicht bestehen, so besteht im späteren Verlauf die Möglichkeit, Ihre Reaktion beim Autofahren bei einer psychologischen Fahrverhaltensbeobachtung zu beweisen.
Um Ihnen diese weiteren Kosten (300 – 500 €) zu ersparen, werden wir Sie natürlich auch diesbezüglich vorbereiten.
Hier werden vom verkehrspsychologischen Gutachter u.a. bestimmte Bereiche Ihres Lebens erfragt:
1. Besprechung persönlicher Angaben (u.a. Beruf, Familienstand, Ihre Lebenssituation, Freizeitverhalten etc.)
2. Beschreibung der näheren Umstände der/des Delikte/s, aufgrund dessen Sie eine MPU machen müssen.
3. Abklärung eines eventuellen Zusammenhangs dieser Auffälligkeit(en) mit Ihrer damaligen Lebenssituation.
4. Bei Alkohol-/Drogenauffälligkeiten:
Darstellung des vormaligen Umganges mit Alkohol/Drogen in Bezug auf den Vorfall bzw. auf die aktenkundigen Vorfälle, aber auch im Allgemeinen.
5. Bei verkehrs-/strafrechtlichen Verstößen/Delikten:
Beschreibung des damaligen Fahrstils, der Hintergründe, die dazu geführt haben, etc.
6. Erklärung der Ursachen/Hintergründe des damaligen Alkohol-/Drogenkonsums bzw. des vormaligen Fehlverhaltens.
7. Erklärungen/Beurteilungen des früheren Verhaltens aus damaliger und heutiger Sicht.
8. Darstellung Ihrer zwischenzeitlichen Veränderungen zur Vermeidung von erneuten Auffälligkeiten.
– Bei Alkohol-/Drogenauffälligkeiten: vor allem der heutige Umgang mit Alkohol/Drogen.
– Bei verkehrs-/strafrechtlichen Verstößen/Delikten: Verhaltens- bzw. Einstellungsänderungen.
9. Darstellung von Anlass und Entwicklung dieser Veränderungen, z.B. Inanspruchnahme fachlicher Hilfestellung (Beratung/Therapie/Selbsthilfegruppe etc.).
10. Darstellung von begleitenden weiteren Veränderungen in der Lebensführung (z.B. beruflich, familiär, soziales Umfeld, Freizeitverhalten etc.)
11. Darstellung von Vorsätzen und Strategien zur Umsetzung und Beibehaltung der jetzigen vorgenommenen Ziele.
Das ist nur ein grober Überblick über die Bestandteile einer MPU. Es kommt jedoch immer auf Ihren Einzelfall an!
Insgesamt mussten 84.017 Menschen deutschlandweit eine MPU im Jahr 2020 machen.
Hier die Anlässe für eine MPU, kurz auch umgangssprachlich, Idiotentest genannt:
* Wenn der Promillewert einer Alkoholfahrt ab bzw. 1,6 Promille übersteigt und/oder
* Bei wiederholten Fahrten unter Alkoholeinfluss
* Wenn unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilgenommen wurde und/oder
* Bei nachgewiesenem Konsum harter Drogen
* MPU auch bei Substitution, Medikamentenmissbrauch in Zusammenhang mit dem Straßenverkehr oder auch
* Bei „Cannabis auf Rezept“
* Wenn 8 Punkte oder mehr im Verkehrsregister vorliegen (Flensburg) oder
* Wenn Sie mehrmals nach einem Aufbauseminar erneut im Straßenverkehr auffällig geworden sind.
* Wenn Sie innerhalb der Probezeit auffällig geworden sind
* Wenn eine Straftat aktenkundig vorliegt (oftmals in Zusammenhang mit dem Straßenverkehr) oder
* Ein erhöhtes Aggressionspotential aktenkundig ist.
Kontakt:
MPU-Expertin.de – Natascha Schlienz
Dipl.-Psychologin, Verkehrspsychologin, ehemalige MPU-Gutachterin, MPU-Expertin, Suchttherapeutin, systemischer (Business) Coach
Tel. 0172/7877071
Festnetz: 07121/2659165
Info77@mpu-expertin.de
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